Literaturhaus Stuttgart:

1. Junggesellenpreis für Netzliteratur              


1. Preis:

Florian Cramer: http://plaintext.cc


Lobende Erwähnungen:

René Bauer: nic-las
Frank Klötgen: Endlose Liebe - Endless Love
Dirk Schröder: Macelib



>> Begründung der Jury


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Ausschreibung:


Was charakterisiert Netzliteratur? Natürlich, dass Sie mit vernetzten Computern zu tun hat und nicht verlustfrei auf Papier ausdruckbar sein darf. Und so ist "Netz" auch prominenter erster Teil des Kompositums.

Weniger ist bisher das Schreibgerät selbst in den Focus gerückt, der Computer, die universelle Maschine, die, wenn man Dieter Daniels glauben mag, möglicherweise eine Junggesellenmaschine ist.
Marcel Duchamp, Erfinder der "Machine Célibataire", definiert diese mit der knappen und schlagenden Formel: "Kurzschluss bei Bedürfnis".


Der 1. Junggesellenpreis für Netzliteratur will die unfruchtbare Junggesellenmaschine fruchtbar machen und ruft auf zum produktiven netzliterarischen Wettstreit.
Der Natur der Sache entsprechend ist die Wettbewerbsteilnahme auf Männer beschränkt.


Zu überprüfen und vielleicht zu korrigieren ist dabei

  • das Klischee vom Hacker, der, ohne Kontakt zum anderen Geschlecht und daher im permanenten "bachelor mode" (Daniels), nächtelang vor dem Computer sitzt und versucht in fremde Systeme einzudringen.
  • der Topos vom computerbesessenen Mann, der schon seit E.T.A. Hoffmanns Erzählung "Sandmann" unentwegt von der Maschine als perfekter Geliebten träumt.
  • die abwertende Behauptung männlicher Lust am Gefrickel statt künstlerischer Produktivität.
Teilnahmeinteressierte Frauen und Haecksen werden an die einschlägigen Frauenförderpreise und Stipendien für Netzliteratinnen (Willemer-Preis, "Die Höge" etc.) weiterverwiesen.


Der Siegerbeitrag wird mit 2.000 Euro honoriert. Außerdem werden bis zu 3 lobende Erwähnungen ausgesprochen.



Teilnahmebedingungen:


Die Teilnahme ist auf Männer beschränkt.
Das Motiv Junggesellenmaschine kann in den Wettbewerbsbeiträgen thematisiert werden, seine Behandlung ist aber nicht Teilnahmebedingung.
Der Wettbewerbsbeitrag muss bis spätestens 30.09.2005 vorliegen.
Eingereicht werden können nur Webadressen (URLs).



Jury

Dr. Florian Höllerer (Literaturhaus Stuttgart)
Johannes Auer (Künstler und Kurator von Code - Interface - Concept, Stuttgart)
Dr. Friedrich W. Block (Literaturwissenschaftler, Künstler und Kurator der Literaturstiftung Brückner-Kühner, Kassel)
Dr. Beat Suter (Literaturwissenschaftler und Herausgeber der edition cyberfiction, Zürich)




Literaturhaus Stuttgart
in Zusammenarbeit mit Johannes Auer

Literaturhaus Stuttgart
Breitscheidestrasse 4
D-70174 Stuttgart

Fon +49 (0) 711 – 22 02 17 3
Fax +49 (0) 711 – 22 02 17 48
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